Ja, hallo zusammen, schön, dass Sie am Feiertag Wahlrecht machen wollen oder müssen. Ich
freue mich, dass Sie da sind. Wir starten gleich durch und ich starte sozusagen jetzt
die Aufnahme und danach können wir ja die Diskussion führen mit der Vergabe der Themen,
da wir natürlich die Aufnahme vorher gestockt haben, so dass wir ganz frei diskutieren können,
wer was wie wo wann will und sie auch natürlich anonym bleiben. Okay,
also wir starten die Aufnahme, es geht los. Ja, ich darf Sie alle wieder begrüßen.
begrüßen. Wir sind heute in der fünften Doppelstunde unseres Themas hier Recht der
demokratischen Parlamentswahl. Also wir sind heute in der letzten der insgesamt fünf Doppelstunden,
an denen ich Ihnen was erzähle und am Ende dieser Doppelstunde werden wir dann die Themen
vergeben, die Sie dann selbst bearbeiten können. Wir haben das letzte Mal eben Wahlrecht und
Demografie besprochen, sozusagen eine exotische Diskussion geführt, die bislang noch nicht so
verbreitet ist, aber die ich jedenfalls für absolut maßgeblich halte und die eine zentrale
Argumentation liefert im Bereich unserer Wahlprüfungsbeschwerde. Heute lassen wir
den Blick etwas schweifen und holen uns noch andere Disziplinen quasi in die Betrachtung,
sozusagen ein kleiner wissenschaftstheoretischer Ansatz. Wir haben sozusagen Rechtswissenschaft
betrieben, im Wesentlichen die letzten vier Doppelstunden, dann aber auch Demografie,
auch Demoskopie im Grunde schon betrieben, wenn Sie sich erinnern, das war etwas kompliziert,
aber ich habe Ihnen versucht darzustellen, wie hypothetische Gesetzesvorhaben, Vorschläge,
vielleicht abgestimmt würden und das auf Basis der Verhältniszahlen. Wer würde wohl dafür
stimmen? Wer würde wohl dagegen stimmen? Wer hätte wohl stellvertretende Kinderstimmen,
würde man die dafür oder dagegen einsetzen? Es ist herausgekommen, dass sozusagen die Menschen
mit mindestens zwei oder mehr Kindern, ob minderjährig oder nicht, miteinander nicht
mehr überhaupt zahlenmäßig genug Stimmen zusammenbringen könnten, um zum Beispiel die
Sozialversicherungsbeiträge nach der Kinderzahl staffeln zu lassen. Da haben wir halt nur zwischen
so um die 35 Prozent hätten die noch. Das heißt, Menschen mit mehr, mit zwei oder mehr Kindern
gehören zu einer Minderheit und deswegen war dann auch das Ergebnis der letzten Stunde, diese
Menschen, die man früher für die Mehrheit gehalten hat und sozusagen man sich demoskopisch vielleicht
nicht besonders um sie kümmern hätte müssen, sind mittlerweile eine Minderheit durch die
demografische Entwicklung und da müssen Minderheitsschutzvorschriften unserer Verfassung
eingesetzt werden. Ja, aber heute gehen wir noch weiter und würden jetzt ein bisschen etwas zur
Psychologie noch sagen. Das ist sozusagen nur ein Spot, da kann ich natürlich nicht tief einsteigen,
aber ich wollte Ihnen einen Spaß dazu erzählen und dann schauen wir noch was ein bisschen aus
der praktischen und aus der theoretischen Philosophie an, also auch so Gedanken zum Thema
Wahlrecht und am Ende vertiefen wir ein bisschen, wie könnten wir jetzt sozusagen Technik mit in das
ganze Programm holen, also wie kann man jetzt mit sozusagen Informatik-Tools irgendwas zum
Wahlrecht der Rechtswissenschaftler beitragen. Okay, ja ich freue mich und wir starten durch,
fünfte Doppelstunde und letzte Doppelstunde Wahlrecht und Psychologie, da habe ich nur eine
Folie, nur um Ihnen einen Spot sozusagen zu geben. Vielleicht ganz kurz hier sehen Sie,
Sie können ein bisschen mehr nachlesen noch in meinem Buch hier auf Seite 229 fortfolgende
zu dem Thema. Ja, es gibt eine Theorie der kognitiven Dissonanz, das haben Sie wahrscheinlich noch nie
gehört, obwohl diese Theorie ziemlich berühmt ist und ab und zu auch in Talkshows und so aufkommt.
Und diese Theorie der kognitiven Dissonanz gehört eben sozusagen schon seit 1957 zu den anerkannten
Grundlagen in der Psychologie und die hat man damals sozusagen aufgestellt und irgendwie hat
sich die bis heute bewährt, sodass die immer wieder eine Rolle spielt. Nach dieser Theorie ist
es so, dass Menschen im Dissonanten sozusagen ambivalenten Gefühl hinsichtlich eines negativen
Ergebnisses ihrer Handlung, zum Beispiel Wahlhandlung, grundsätzlich Fehler lieber
hinwegerklären und sich weiterhin fehlerhaft verhalten, was sogar dazu führen kann, dass diese
Menschen ihr eigenes Leben mit ihren fehlerhaften Handlungen riskieren, als ihren Fehler einzusinnen
und ihr Verhalten zu korrigieren. Also was soll das heißen? Vielleicht machen wir es ganz konkret
mit dem Wahlrecht. Unser ganze Demokratieidee baut ja darauf oder unter anderem darauf auf,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:31 Min
Aufnahmedatum
2021-05-15
Hochgeladen am
2021-05-15 21:18:20
Sprache
de-DE